Hip-Hop begann in den späten 1970er-Jahren als Kunst- und Kulturbewegung in der Bronx, New York City. Innerhalb kürzester Zeit schlug diese Bewegung national große Wellen und verbreitete sich in den 1980er-Jahren in der ganzen Welt.
Woher kommt der Name Hip-Hop? Zur Entstehung des Namens gibt es mehrere Geschichten: Der wohl wahrscheinlichste Ursprung ist, dass „Hip-Hop“ auf einen scherzhaften Ausdruck zurückzuführen ist, den das Gründungsmitglied der Rap-Gruppe Grandmaster Flash bei einem Auftritt verwendete, als sein Freund der US-Army beitrat. Er benutzte den Begriff, um damit scherzhaft die Militärmärsche darzustellen, die sein Freund nun bewältigen müsse. Fortan hatte der Ausdruck seinen festen Platz in den Liedern weiterer Interpreten dieses Genres.
Einfluss der Hip-Hop-Kultur
Schon früh entpuppte sich die Untergrundbewegung als kulturelles Phänomen, das die Jugendkulturen in der ganzen Welt maßgeblich beeinflusste. Für viele Anhänger reflektierte Hip-Hop soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Wahrheiten über ihre eigene Situation, was ein Gefühl der Verbundenheit erzeugte. Hip-Hop sprach eine Sprache, die sie verstehen konnten.
Seit der Entstehung in den einzelnen kleinen Gemeinden der Bronx umfasst Hip-Hop nicht nur die vier Elemente Dj’ing, MC’ing, Breakdance und Graffiti; die Subkultur manifestierte sich in der Weltanschauung, der Sprache, dem Slang und im Kleidungsstil ihrer Anhänger. Jedoch wird die Hip-Hop-Kultur auch häufig scharf kritisiert; besonders die Verherrlichung von Kriminalität, Frauenfeindlichkeit und der vulgäre Slang haben laut den Kritikern eine verheerende Auswirkung auf die Jugendkultur.
Hip-Hop in den Charts
Die einflussreichste musikalische Form des Hip-Hop ist die Rapmusik. Rap ist ein rhythmischer Sprechgesang, der in den 1980er-Jahren zunehmend populärer wurde, und spätestens seit den 1990ern aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Das bedeutendste Jahr für die frühe Rapmusik war 1991. Im Juni dieses Jahres konnte der erste große kommerzielle Erfolg des Rapmusik-Genres verbucht werden, als das Album der Hip-Hop-Crew N.W.A. (Abkürzung für Niggaz Wit Attitudes) an die Spitze der Billboard-Charts in den USA kam. Dies war das erste Mal, dass ein Album aus dem Gangster-Rap Genre die Spitzenposition in den Charts erreichte.
Diese Chartplatzierung war ein Vorbote für den massiven Erfolg von Hip-Hop in den 1990er-Jahren. Was als Kulturbewegung in einem New Yorker Stadtteil begann, wurde zum beliebtesten Genre der Musikindustrie und versprühte seinen Einfluss in nahezu alle Bereiche der Gesellschaft. Einen weiteren Meilenstein konnte Rap im Jahr 1998 verbuchen. Zum ersten Mal hatte Musik aus dem Hip-Hop-Genre höhere Verkaufszahlen als Countrymusic, was zuvor das meistverkaufte Format Amerikas war.
Als Resultat ihrer Langlebigkeit und überzeugenden Botschaft kann die Hip-Hop-Kultur nicht als vorübergehende Zeiterscheinung betrachtet, sondern muss als fester Bestandteil der Jugendkultur und als große Kunstform mit afroamerikanischen Wurzeln verstanden werden. Dafür sprechen nicht nur die seit fünfzig Jahren stetig steigenden Verkaufszahlen des Genres, sondern vielmehr der tiefgehende Einfluss der Bewegung, der weltweit durch alle sozialen und kulturellen Schichten dringt.